Artikulationsstörungen, Stottern, Poltern
Zwischen oben genannten Erscheinungsbildern wird nicht differenziert, in der Diagnostik / Beratung aber selbstverständlich. Häufig vermischen sich Symptome, Betroffene bemerken ganz allgemein Probleme in der Kommunikation. Es kann auch eine Verbindung z.B. zum Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom oder zu einer Lese-Rechtschreibstörung geben.
Die Sprechprobleme äußern sich in:
- undeutlicher und verwaschener Aussprache
- Unregelmäßigkeiten im Sprechrhythmus sowohl im Wort als auch im Satz
- monotonem Sprechen
- Temposteigerung bis hin zur Unverständlichkeit der Rede
Es fällt auf, dass es Betroffenen schwer fällt ein sprachliches Konzept zu planen. So bleibt der Inhalt einer Mitteilung oft unklar, Kommunikationspartner*innen reagieren sehr irritiert. Das kann sich auch beim Lesen und Schreiben wiederfinden. Das Schriftbild ist oft ebenfalls unausgewogen.
Dem Vorurteil, Betroffene wären für Veränderungen an ihrer Rede wenig motiviert, können gute Erfolge in unserer praktischen Arbeit entgegengesetzt werden.
Die starke Irritation der Kommunikationspartner*innen und negative Auswirkungen für Betroffene in der Schule oder im Beruf stellen eine große Motivation für die konsequente Arbeit an sich dar.
Stottern
Wir unterscheiden zwischen Sprechunflüssigkeiten und Stottern. Stottern ist gekennzeichnet von unfreiwilligen Wiederholungen von Lauten, Silben oder Worten. Häufig werden Buchstaben gedehnt oder Sprechblockaden treten auf.
Sprechangst, Einschieben von Füllwörtern, Körpermitbewegungen oder Vermeidung von Blickkontakt sind typische Begleitsymptome. Stottern entsteht meist im Kindesalter. Zur Therapie bei Kindern gehört auch immer die Beratung der Eltern.